Wenn man eine persönliche Traueranzeige erhalten oder gelesen hat, ist es angemessen, den Angehörigen einen Kondolenzbrief zu schreiben. Dies kann auch in Form einer gedruckten Karte mit persönlichen Worten geschehen. Inhaltlich ist es wichtig, auf Banalitäten zu verzichten. Es geht darum, den Angehörigen Trost zu spenden und mit ihnen zu fühlen. Unangebracht jedoch erscheint das Versenden von SMS oder WhatsApp Nachrichten.
Diese Anmerkungen sollen Ihnen helfen, sich angemessen bei einem Trauerfall auszudrücken. Es sind legitime und oft verwendete Beileidsbekundungen, die Sie durch ihren persönlichen Namen ergänzen können.
Allgemeines
Prinzipiell kann jeder zu einer Trauerfeier mit anschließender Erd- oder Urnenbestattung gehen, der sich mit dem/der Verstorbenen verbunden gefühlt hat (z.B. Verwandte, Kollegen, Nachbarn, Schulkameraden, Bekannte, Freunde vom Sportverein usw.) Aus Respekt vor dem/der Verstorbenen sollten Sie mindestens 15 Minuten vor den Trauerfeierlichkeiten auf dem Friedhof erscheinen. Es gilt auch folgende Dinge zu beachten: Mobiltelefon ausstellen, nicht unmittelbar vor der Kapelle/Trauerhalle rauchen, keinen Alkoholkonsum, keine lauten Gespräche vor und nach der Trauerzeremonie! Bei der Platzauswahl in der Kapelle/Trauerhalle sollte den Personen Vorrang gelassen werden, die dem/der Verstorbenen näher standen als man selbst. Der Weg zum Grab wird bei christlichen Trauerfeiern durch den Pfarrer/in, Pastor/in, Kreuzträger/in und Bestatter/in angeführt. Zwischen katholischen und evangelischen Bräuchen gibt es allerdings noch Unterschiede im Rang des Konduktes (Trauerzug). Unmittelbar hinter dem Sarg/der Urne laufen die engsten Verwandten – nachfolgend Freunde, Vereine, Nachbarn, Bekannte. Während des Konduktganges zum Grab sollte geschwiegen werden.
Verhalten auf Friedhöfen während eines Trauerzuges (Kondukt)
Bewegt sich ein Trauerzug über einen Friedhof zur Grabstelle, sollten die Friedhofsbesucher den Trauerzug weiträumig umgehen. Ist dies nicht mehr möglich, sollte man höflicherweise alle Arbeiten einstellen und sich schweigend gerade hinstellen und den Trauerzug passieren lassen. Unhöflich ist es, weiter zu arbeiten und/oder dem Trauerzug den Rücken zuzukehren. Es sollte zumindest das Gesicht zugewandt sein und Kopfbedeckungen abgenommen werden.
Kondolenz
Das Wort leitet sich von dem lateinischen Verb condolesco ab und bedeutet Schmerzen, Schmerz empfinden, leiden, im weiteren Sinne auch „mit trauern".
Wenn man eine persönliche Traueranzeige erhalten oder gelesen hat, ist es angemessen, den Angehörigen einen Kondolenzbrief zu schreiben. Dies kann auch in Form einer gedruckten Karte mit persönlichen Worten geschehen.
Es ist wichtig persönlich zu unterschreiben und auch nicht unbedingt Emails zu versenden. Wenn dies jedoch der normale Kommunikationsweg zwischen Ihnen und den Angehörigen ist, so ist das natürlich legitim. Inhaltlich ist es wichtig, auf Banalitäten zu verzichten. Es geht darum, den Angehörigen Trost zu spenden und mit ihnen zu fühlen.
Kleine Formulierungshilfe für Kondolenzbriefe
- "Wir möchten dir unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Anteilnahme übermitteln. Solltest du in diesen Tagen Hilfe benötigen, so kannst du dich zu jeder Zeit auf uns verlassen."
- "Ich bedaure diesen Verlust zutiefst und spreche dir mein aufrichtiges Mitgefühl aus."
- "Deine Mutter / dein Vater wird uns fehlen. Wir werden ihr / sein Andenken stets in Ehren halten."
- "Tief berührt möchte ich dir mein Beileid ausdrücken."
- "Mein Mitgefühl gehört dir und deinen Lieben."
- "Wir möchten Euch, Euren Kindern und Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme übermitteln. Sehr gern behalten wir eure Mutter und Oma in liebevoller Erinnerung."
- "Die Nachricht vom Tod deines lieben Vaters hat mich und meine Familie sehr getroffen. Wir sprechen dir, euren Kindern und Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus."
- "Mein herzlichstes Beileid und ich bin jederzeit für dich da, wenn du jemanden zum Reden brauchst."
- "Ich möchte dir unsere Betroffenheit und unser Mitgefühl ausdrücken und dir und den anderen Familienmitgliedern für den Weg in die Trauerfeier und zum Friedhof viel Kraft, viel Begleitung und viele gute Gedanken wünschen."
- "Zwar kann ich deinen Schmerz nicht fühlen, aber ich teile deinen Kummer."
- "Da auch ich die Trauer über den Verlust verspüre, obwohl der Kontakt in der Vergangenheit nur sporadisch war, kann ich allenfalls erahnen, wie groß und schmerzhaft Dein Verlust sein muss."
- "Mit guten Gedanken werden wir am Tag der Bestattung bei dir sein."
- "Wir möchten dir hiermit unser allerherzlichstes Beileid ausdrücken."
- "Was bleibt, sind Liebe, Erinnerung und Dankbarkeit, ihn gekannt zu haben."
- "Ich wünsche Euch in dieser Zeit ganz viel Kraft und gegenseitige Liebe."
- "Wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da. Ich kann auch mit ernsteren Gedanken gut umgehen, wenn dir danach sein sollte."
- "Ohnmächtig und hilflos vor Trauer und Schmerz möchten wir unser tiefes Mitgefühl ausdrücken."
- "Möge der Schmerz über den Verlust Dich nicht erdrücken und die Erinnerung an die gemeinsame Zeit Dir genügend Kraft für die Zukunft geben."
- " Tiefstes Mitgefühl für den schmerzlichen Verlust von eurem lieben Vater versichern euch und eurer Familie [...]"
- "So wünschen meine Frau und ich Ihnen diesen Trost und diese Kraft: Es ist Gottes unbegreiflicher Weg, den es nun zu gehen gilt."
- "Ich wünsche Dir und Deiner Familie von ganzem Herzen, dass Du die notwendige Kraft hast, trotz des für Dich so schmerzlichen Verlustes, zuversichtlich und nicht hoffnungslos in die Zukunft zu blicken."
- "Ich wünsche Dir die nötige Zeit zum Trauern und Abschied nehmen und auch Kraft, um wieder in die Zukunft zu blicken."
- "Wenn du Sorgen und Nöte hast oder einfach nur ganz viel Trost braucht: Ich bin immer für dich da!"
- "Für die kommende Zeit ohne deine Mutter wünsche ich dir viel Kraft, Mut und Zuversicht sowie viele liebe Menschen, die dich trösten und dir mit Rat und Tat zur Seite stehen."
- "In meiner Erinnerung wird deine Mutter weiterleben."
- "Ich weiß nicht mit welchen Worten in dieser Situation das Richtige gesagt ist, aber ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen."
- "Es macht mich sehr traurig, eine solche Freundin verloren zu haben."
- " Ich fühle mich dir und deiner Familie in diesen Stunden verbunden."
Blumen und Geldspenden
Als Trauergast bringt man auf einer Beerdigung üblicherweise einen Blumenkranz, ein Gebinde oder andere Blumen mit, wenn dies nicht ausdrücklich anders gewünscht ist.
- Als Trauergast ist das Mitbringen von Blumen üblich. Allerdings innerhalb einer angemessenen Größe z.B. sind große Kränze bei Urnenbeisetzungen unüblich, hingegen bei Beerdigungen eher angebracht. Dabei spielt die Verhältnismäßigkeit zur Bestattungsform (Sarg oder Urnenfeier) eine tragende Rolle.
- Die Blumen kann man bei einem Floristen oder Bestatter bestellen und im Vorfeld anliefern lassen; das ist für alle Beteiligten von Vorteil.
- Urnentrauerfeier: kleines Urnengesteck oder Urnenkranz, kleine Blume/kleiner Blumenstrauß, kleine Handsträuße
- Beerdigung: Kranz/Gesteck/Blumenschalen/Blumenstrauß (alles möglich)
- Trauerfeier an der Urne: kleines Urnengesteck oder Urnenkranz, kleine Blume/kleiner Blumenstrauß, kleine Handsträuße
- Trauerfeier am Sarg: (Sarg wird mit Auto nach Trauerfeier direkt überführt): kleines Sarggesteck/kleiner Kranz/kleiner Blumenstrauß/einzelne Blumen/kleine Handsträuße
- stille Beisetzung: keine großen Blumen oder Kränze, besser kleine Blumensträuße/einzelne Blumen z.B. weiße Rose, kleine Handsträuße
Manchmal erbitten die Hinterbliebenen eine Geldspende für eine gemeinnützige Einrichtungen (z.B. Tier oder Naturpark, Vereine, Kitas, Hospize,Schulen etc.), die dem/der Verstorbenen viel bedeutet haben. Man sollte solchen Bitten nachkommen, natürlich im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten; den Geldbetrag sollte man auf das angegebene Konto überweisen. Die Übergabe von Bargeld in Karten ist nicht unbedingt zu empfehlen, wenngleich möglich. Jedoch ist in manchen Regionen Deutschlands, die Beilegung von Geld in Karten üblich. Spezielle Kondolenzschalen stehen für diesen Zweck dann zur Verfügung.
Blumen
Es gibt Blumen mit einer besonderen symbolischen Bedeutung:
- Rosen sind Ausdruck der Liebe. Manchmal spricht eine einzelne Blüte in voller Farbe und Pracht mehr Worte als große Gebinde.
Die Rose als Sarg- und Kranzschmuck ist eher den engsten Angehörigen vorbehalten.
- Die Lilie hat etwas Majestätisches und steht u.a. für die Reinheit des Herzens (vor allem als weißes Exemplar).
- Sie wird oft als Friedhofsblume bezeichnet, ·insbesondere weil ihr Duft oft mit Friedhofshallen verbunden wird.
- Die Calla wurde oft als „Blume der Trauer" angesehen :sie sollte ein Art „Unsterblichkeit" symbolisieren. Als elegante Blume spricht sie eine diskrete Anteilnahme aus.
- Zudem sprechen die Farben eine eigene Sprache:
Weiß - Unschuld, Reinheit und Heiligkeit
Rot - Liebe und Zuneigung
Rosa - Hinweis auf zarte Gefühle
Grün - Hoffnung, Leben und Neuanfang
Mögliche Arten von Blumenschmuck
- Oft wünschen sich Angehörige nur eine einzelne Blüte; das sollte unbedingt berücksichtigt werden. Ansonsten gibt es zu einer Beerdigung auch die Möglichkeit eines (liegenden) Straußes, eines Gesteckes, einer (winterfesten) Schale, eines Motivschmuckes (Herz, Kreuz o.ä.) und natürlich eines klassischen Kranzes als Zeichen des Sieges (über den Tod).
Hierbei sollte die Beisetzungsart (Sarg oder Urne) berücksichtigt werden, da die Größe des Grabes nicht durch Blumen gesprengt werden sollte. Beispiel: es sollten nicht unbedingt 5 große Kränze ein Urnengrab schmücken !
Sprüche für den Schleifentext
In den meisten Fällen wird eine Schleife an den Blumenschmuck gesteckt. Hier finden Sie einige Formulierungen, die für eine Bestattung geeignet sind. Meist stehen die Sprüche auf der linken Schleifenseite und die Namen auf der rechten Schleifenseite.
- In Liebe und Dankbarkeit
- In lieber Erinnerung
- In liebevollem Gedenken
- In liebevoller Erinnerung
- Aufrichtige Anteilnahme
- In stiller Anteilnahme
- In stillem Gedenken
- In tiefer Verbundenheit
- Ein stiller Gruß
- Ein lieber letzter Gruß
- Ein letzter Gruß
- Ein Abschied, aber kein Vergessen
- Ein letztes Lebewohl
- Ein erfülltes Leben ist beendet
- Ein Mensch geht – und die Welt ist leer
- Am Ende des Regenbogens sehen wir uns wieder
- Auf ein Wiedersehen
- An jedem Ende steht ein Anfang
- Begrenzt ist das Leben – unendlich die Erinnerung
- Aus Gottes Hand in Gottes Hand
- Zu Gott befohlen
- Gott möge Dich tragen
- Gott behüte Dich
- Danke für Deine Liebe
- Herr, schenke ewigen Frieden
- Hoffnung auf ein Wiedersehen
- Im Glauben an das ewige Leben
- Danke für deine Freundschaft
- Danke für deine Zuneigung
- Die Liebe ist stärker als der Tod
- Du bleibst uns unvergessen
- Unvergessen
- Zum Abschied
- Ruhe sanft
- Es ist vollbracht
- Erfüllt war Dein Leben
Bitte ergänzen Sie den Text/Sprüche mit ihrem eigenen Namen und/oder den Namen ihrer Familienmitglieder.
Die passende Bekleidung bei Trauerfeieren
Auch wenn schwarze Kleidung nicht auf jeder Beerdigung Pflicht ist, sollte auf einen zu auffälligen Kleidungsstil verzichtet werden.
- Als typisch und passend auf einer Beerdigung gilt dunkle/schwarze Kleidung; mittlerweile ist es aber vollkommen legitim, einfach angemessene Kleidung zu tragen.
- Oft wünschen die Angehörigen ausdrücklich andere Kleidung; diesem Wunsch sollte man nachkommen. Wird dies jedoch nicht ausdrücklich gewünscht, wäre es stillos in bunten, kurzen oder auffälligen Mustern zu erscheinen .
- Ist die Beerdigung sehr groß oder gesellschaftlich gehoben, darf auch ein klassischer schwarzer Anzug getragen werden
- Auf eine Fliege sollte allerdings verzichtet werden, da der Anlass nicht festlich ist; Frauen können auch Kopfbedeckungen,Hüte und einen dunklen Schleier tragen.
- Natürlich kann fast jede Art von schwarzer Kleidung gekauft und getragen werden; gerade für jüngere Trauergäste ist es nicht unbedingt erforderlich einen Anzug zu erwerben; auch ein Hemd, eine Bluse und eine dunkle Jeans sind möglich.
- Viele Bekleidungsgeschäfte haben Abteilungen mit dunkler Bekleidung - fragen Sie nach!
Jeglicher Zeitdruck ist in den ersten Tagen der Traur nicht unbedingt förderlich.
Bestattungsrituale
Bestattungen laufen bei uns häufig nach einem tradierten Muster ab. Grundlage der Trauerfeiern und Bestattungen sind die kirchlichen bzw. religiösen Gebräuche.
- Unterschiede ergeben sich so aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession oder Religion, regionalen Bräuchen oder auch der Wahl der Bestattungsform; damit man in diesen für alle schweren Stunden niemanden beleidigt, sollten auch hier bestimmte Regeln im Umgang eingehalten werden.
- Die übliche christliche Beerdigung besteht aus einer sogenannten Trauerandacht oder einem Trauergottesdienst in einer Kapelle und der anschließenden Beisetzung auf dem Friedhof. Diese Form gilt so für eine Sarg- als auch für eine Urnenbestattung; wurde der Sarg oder die Urne in das Grab hinabgelassen, gehen alle Trauergäste am offenen Grab vorbei und werfen einzelne Blumen (Handsträuße) oder Blütenblätter (Zeichen der Zuneigung und Würdigung) oder bis zu drei Schaufeln Erde (symbolisches Schließen des Grabes) auf den Sarg oder die Urne. Anschließend gehen die Gäste an den Hinterbliebenen vorbei (wenn diese es nicht im Vorfeld ablehnen) und drücken ihre Anteilnahme aus. Dies kann stumm oder auch mit einigen kurzen Worten und einer herzlichen Geste geschehen.
- Die Dauer von Trauerfeiern ist sehr unterschiedlich. In der Regel dauern sie jedoch zwischen 20 und 40 Minuten. Weltlich (ohne kirchlichen Bezug) gestaltete Trauerfeiern sind oft länger, da neue Elemente eingebaut werden wie z.B. Musik, Bildpräsentationen und Kerzenrituale.
- Die Zahl von Urnenbeisetzungen nimmt deutlich zu. Manchmal findet im Vorfeld eine Trauerfeier am Sarg statt.
- Die Beisetzung der Urne ist dann in der Regel nur noch ein kurzes Ritual mit den engsten Angehörigen der Familie.
Besonderheiten der Religionen und weltlichen Beisetzungen
- Das Christentum kennt sehr viele konfessionelle Besonderheiten. Die großen Kirchen sind den meisten (noch) bekannt; kleinere kirchliche Gruppen haben jedoch ihre eigenen Regeln und Rituale. Andere Religionen und Weltanschauungen sollten vor der Bestattung recherchiert werden.
Katholische Kirche
- Üblich ist ein Gottesdienst/Exequien (Totenmesse) in der Kirche (auch mit Sarg und Urne), eine anschließende Trauerfeier und Beisetzung auf dem Friedhof mit zahlreichen Ritualen wie Weihrauch, Weihwasser und Kreuzträger. Geleitet wird die Beerdigung i.d.R. von einem Priester oder Diakon.
Evangelische Kirche
- In den meisten Fällen findet ein Trauergottesdienst in der Friedhofshalle/kapelle statt. Das Leben der/des Verstorbenen und die Verkündigung der christlichen Botschaft sind von zentraler Bedeutung. Rituale wie in der katholischen Kirche gibt es nicht.
- Nicht selten werden Kerzenlichter für den Verstorbenen angezündet; geleitet wird die Trauerfeier i.d.R. von einem Pfarrer/in.
Jüdische Bestattung
- Die Beisetzungen finden auf einem eigenen jüdischen Friedhof als Erdbestattung statt. Liberale Juden lassen mittlerweile auch die Feuerbestattung zu.
- Das jüdische Bestattungsritual ist geprägt von zahlreichen Vorschriften wie der Waschung, der raschen Beisetzung, den Gebeten und Ritualen auf dem Friedhof und den (Reinheits-)vorschriften, wie der Waschung am Ausgang des Friedhofs und dem Tragen einer Kopfbedeckung.
- Details sollten unbedingt vor der Beerdigung mit dem Rabbi oder Friedhofsvorsteher abgestimmt werden.
Islamische Bestattung
- Alle Kommunen sollten mittlerweile ein islamisches Grabfeld vorhalten; dies ist besonders gekennzeichnet durch Dauerhaftigkeit (Gräber werden nicht aufgelöst) und Ausrichtung nach Mekka.
- Neben diversen Ritualen vor der Beisetzung, an denen Trauergäste nicht beteiligt sind, sind Teile für alle (Besuch der Moschee zum Gebet), andere geschlechtsspezifisch (Grabbesuch)aufgeteilt.
- Die Rituale bei der Beisetzung sind sehr zeichenhaft; eine Kopfbedeckung sollte nicht fehlen. Oft wird mittlerweile auch in Deutschland der Verstorbene zügig – auch ohne Sarg in einem Leinentuch - beigesetzt.
- Nach den Gebeten verschließen die Männer oft das Grab selbst.
Buddhistische Bestattung
- Die Rituale in den Gruppierungen variieren teilweise stark.
- einige verlangen eine längere Aufbahrung, andere überführen und beerdigen den Verstorbenen recht schnell.
- Gebete und Gesänge begleiten die Trauerfeier und werden - wenn möglich - von buddhistischen Mönchen gestaltet und durchgeführt.
- Ausdeutende Rituale sind ebenfalls unterschiedlich;
- Unwissende werden jedoch oft "an die Hand genommen"
- Nicht selten findet die Trauerfeier in Anwesenheit des sichtbaren und aufgebahrten Verstorbenen statt.
Weltliche Trauerfeiern
- Die Beisetzung von Menschen ohne Religion und Konfession nimmt deutlich zu. Dadurch entwickeln sich auch zunehmend neue Rituale.
- Geleitet wird eine weltliche Trauerfeier von einem/einer Trauerredner/in.
- Das Leben des Verstorbenen spielt eine wesentliche Rolle; dies wird unterstrichen durch individuelle Musik, Bilder, Gegenstände, eine zugeschnittene Ansprache und Rituale wie das Anzünden von Kerzen, das Schreiben von Abschiedsbriefen/persönlichen Briefen oder das Ablegen von Blumen.
"Der Leichenschmaus"
Nach der Beerdigung findet traditionell – auch ein "Leichenschmaus" oder Beerdigungskaffee – statt, bei dem noch einmal alle geladenen Gäste zusammen kommen und des Toten gedenken.
- Ursprung dieses Brauchs liegt darin, das die Familie nicht unmittelbar nach der Bestattung allein gelassen werden sollte.
- Der Leichenschmaus kann Zuhause bei den Hinterbliebenen oder in einem Restaurant (u.a. Lieblingsort der/des Verstorbenen) stattfinden.
- Er dauert in der Regel um die 2h und beinhaltet einen Imbiss ("Schnittchen",Suppen und/oder einfache Kuchen)
- Man sollte die Gastfreundschaft nicht über gebühr strapazieren und den Leichenschmaus als Letzter verlassen.
- So wie die Gestaltung von Trauerfeiern nach Religion, Weltanschauung und Regionen unterschiedlich ausfallen kann, so ist es auch mit dem sogenannten Leichenschmaus
- in einigen Regionen wird ein komplettes Essen gereicht, in anderen findet das Essen sehr reduziert statt.
- in Deutschland sind fast überall Getränke (auch Alkohol), Suppen, belegte Brötchen und Kuchen üblich.
- nicht unüblich sind auch Reden von Freunden und Nachbarn oder auch musikalische Darbietungen, wenn der/die Verstorbene z.B. Band- oder Chormitglied war.
- ebenfalls können Listen oder Kondolenzbücher ausliegen, wo letzte Grüße eingetragen werden können.
- in den USA gibt es sogenannte "Memento-Tische" an dem sich viele Erinnerungsstücke des Verstorbenen befinden z:B. ein Portraitbild oder eine angedeutetes Accessoires seines ausgeübten Hobbys.
Quellenangabe: Mischenborn, Brian: Bestattungsknigge, Rösrath: Design & Konzept: Christian Wonner